Hans-Ulrich Buchwald
Hans-Ulrich Buchwald – Vita
1925 wurde Hans-Ulrich Buchwald in Breslau geboren. Ab 1940 besuchte er die Meisterschule des Handwerks in Breslau. 1943 wurde er mit 17 Jahren zum Kriegsdienst eingezogen und geriet dann in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg wurde Hameln das neue Zuhause für die Familie, und 1948 wurde Hans-Ulrich in den Hamelner Kunstkreis aufgenommen. Der Kunstkreis förderte ihn und er bekam Reisestipendien nach Marokko und Schweden. Auf diesen Reisen hat er sich sehr der Aquarellmalerei gewidmet, und er stellte seine Bilder im Hamelner Kunstkreis aus.
In dieser Zeit entstanden auch weit über 100 Ölgemälde, viele großformatige Aquarelle und unzählige Zeichnungen. Buchwald wurde Mitglied in der Künstlergemeinschaft Arche. Um sich weiterzubilden, schrieb er sich 1950 bei Erich Rhein als Student an der Werkkunstschule Hannover ein, wo er auch seine spätere Ehefrau Hella Feyerabend kennenlernte.
1952-1956 war er Bühnenbildner am Stadttheater Hildesheim. Die Tätigkeit dort hat ihn inspiriert, die Vision des Gesamtkunstwerkes, das vom Bauhaus entwickelt worden war, im eigenen Werk zu realisieren. Für Hans-Ulrich kam nun alles zusammen: Bildende Kunst, darstellende Kunst, die Musik, der Tanz. Auf der Basis dieser Ideen entstand später sein eigenes Masken- und Figurentheater. Er entwickelte zunächst viele Figuren und ging 1969 mit einer Premiere, bei der die gesamte Familie mitwirkte, an die Öffentlichkeit. So entstand das Scharniertheater Hannover als Familienbetrieb. Die Stadt Hannover förderte das Theater, und der Verein bekam eine Probebühne und Platz für die Masken im Freizeitheim Lister Turm. Viele Jahre lang ist das Scharniertheater mit großen Inszenierungen beim „Kleinen Fest im großen Garten“ in den Herrenhäuser Schlossgärten aufgetreten.
Neben dem Theater war sein grafisches Werk ein weiterer Schwerpunkt seines Schaffens. 1965 wurde Buchwald Mitglied der internationalen Holzschneidervereinigung „Xylon“. In den folgenden Jahren entstand ein umfangreiches Konvolut an Kunstwerken in den verschiedensten Techniken und es gab zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland: in Hannover Herrenhausen (1984 Orangerie), Hameln, Göttingen, Leipzig, Xylon-Museum Schloss Schwetzingen, in der Handwerkskammer Köln, im Haus der Kunst, München (Beteiligung), Biennale in Pistoria, Italien (Beteiligung), Contemporary prints of germany, Oregon, Galerie internationale, New York.
Hans-Ulrich Buchwald starb im Februar 2009 in Hannover.
„Sein künstlerisches Werk, vielfältig, eindringlich, dem Augenblick genauso verpflichtet wie der weit ausgreifenden Erinnerung an die lebendige Natur und die schöpferische Kultur des Menschen, hat einen existentiellen Bestand begründet, der nicht völlig in der Zeit verschwinden kann. Da ist etwas, das bleibt.“
Rudolf Jüdes
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